Die Oper - ein Missverständnis
2013: Hannover
2010: Braunschweig
2010: Langenhagen
2009: Hannover
2003: Bielefeld
Die Oper - Ein Missverständnis
Als ein paar kluge Männer im Florenz von 1590 das erfunden haben, was wir heute „Oper“ nennen, haben sie nicht im Traum daran gedacht, eine neue Kunstgattung ins Leben zu rufen. Die Männer in Florenz – Dichter, Komponisten, Mäzene – wollten lediglich das, was in der Renaissance alle wollten, ja, was das Wesen der Renaissance überhaupt ausmacht: die griechische Kunst wiederbeleben. Man dachte intensiv darüber nach, wie wohl damals die Tragödien der „alten Griechen“ aufgeführt worden sind und kam zu dem Ergebnis, dass Euripides und Sophokles in einer gehobenen Sprechweise, also in einer Art Gesang präsentiert wurden. Dieses wollte man wiederbeleben, mehr nicht. Dass die Herren in Florenz damit einem Irrtum aufgesessen sind, ist inzwischen bewiesen. Aber die neue Kunst, die man um 1600 dann erst einmal „dramma per musica“, Drama „mit/durch/für“ Musik nannte, fand solchen Zuspruch, dass man sie bis heute nicht missen möchte. Die „Oper“, wie wir nun sagen, ist ja auch die umfassendste aller Künste geworden, denn sie vereinigt Musik, Text, Malerei, Architektur, Kostümwesen, Beleuchtung und Maschinerie zu einem großen Ganzen, das den Geist des Menschen in nicht endende Herausforderungen führt. In den gut vierhundert Jahren seit den Anfängen in Florenz hat sich die Oper stark verändert, sie wurde geprägt von Komponisten wie Monteverdi, Händel, Mozart, Rossini, Verdi und Wagner bis zu Puccini, Richard Strauss und Henze und Reimann in heutiger Zeit. Der Vortrag erklärt, wozu man Oper braucht, wie sie funktioniert, was die Komponisten bezweckt haben und auch, dass Oper zwar Geld kostet, dass dieses Geld aber im Hinblick auf den Kosten/Nutzen-Faktor mehr als sinnvoll investiert ist.
Sabine Sonntag | Copyright 2020