Lohengrin im Klassenzimmer oder
Modernes Regietheater: muss das sein?
2017; Hannover
2015: Bensheim
2011: Kiel
2011: Wolfenbüttel
2006: Langenhagen
Aida in Leipzig. Foto: Andreas Birkigt
Lohengrin im Klassenzimmer oder
Modernes Regietheater: muss das sein?
Aida im Büro, Madame Butterfly im Puff, Lohengrin im Rattenkäfig – kann man denn die Opern nicht einfach so auf die Bühne bringen, wie der Komponist es wollte? Oder anders gefragt: Moderne Opernregie, muss die wirklich sein? Moderne Opernregie zu verteufeln, ist so leicht wie das Geschrei nach Reality-Oper – leicht, weil es vor allem auch um Geschmacksfragen geht. Aber es hilft niemandem, Sinn und Verstand an der Garderobe abzugeben und mit den immer gleichen Klischees dem sog. Komponistenwillen zu huldigen. Analyse des (Noten-)textes tut not, und die Frage: Was hat das alles mit uns heute zu tun muss gestellt und mit allen zu Gebote stehenden theatralischen Mitteln beantwortet werden. Als Schülerin eines der bedeutendsten Regisseure des 20. Jahrhunderts, Götz Friedrich, hat Sabine Sonntag früh die Notwendigkeit einer zeitgemäßen Auseinandersetzung mit dem Musiktheater erfahren. In ihrem Vortrag erläutert sie, wann und zu welchem Zweck das sog. Regietheater erfunden wurde, welche Strömungen es in den immerhin erst etwa 80 Jahren seiner Existenz gegeben hat und wie - ganz theaterpraktisch gesehen - überhaupt eine Regiekonzeption entsteht. Sabine Sonntag stellt am konkreten Beispiel von Wagners Lohengrin mittels vieler Videobeispiele dar, wie unterschiedlich Regisseure wie Richard Wagner, Peter Konwitschny oder Hans Neuenfels das Werk gelesen und auf die Bühne gebracht haben.
Sabine Sonntag | Copyright 2020