Puccini und Lehár
Lehar hat in seiner Villa in Bad Ischl eine Grußnote von Giacomo Puccini an der Wand hängen, bei Puccini in Torre del Lago steht ein Foto von Lehár auf dem Klavier. Das zeugt von Respekt und Freundschaft. Lehárs Zuneigung zu dem Italiener kann man schon mit grenzenlose Verehrung bezeichnen, bei Puccini ging die Sympathie sicher nicht so tief. Kurt Tucholsky hat den absichtsvoll grammatikalisch schrägen Begriff vom Lehár als „dem kleinen Mann sein Puccini“ geprägt. Damit beschreibt er sehr schön Nähe und zugleich Abstand der beiden Zeitgenossen. Der Vortrag untersucht Gemeinsames und Unterschiede im Werk beider Tonsetzer. Ein Schwerpunkt ist die Behandlung des „Asiatischen“ in Madama Butterfly und Turandot einerseits, im Land des Lächelns andererseits.
Sabine Sonntag | Copyright 2020