Wagner und das Italienische
2020; Nürnberg
2020; Kleve
2019; München
2013: Bochum
2011: Düsseldorf
2008: Kassel
2005: Bensheim
2005: Mannheim
„So ein wüthender Italiener bin ich geworden“: Richard Wagner und das Italienische
Wagner gilt als das Gegenmodell zur italienischen Oper. Wo dort die Nummerneinteilung in Rezitativ, Arie und Duett vorherrschte, strebte Wagner nach dem unterbrechungslosen Ganzen. Wo bei den Italienern, namentlich natürlich bei Verdi, Oper ein Gemeinschaftswerk von Komponist und Librettist war, wollte Wagner alles aus einer, aus seiner Hand gestalten. Und trotzdem begegnen einem bei Wagner auf Schritt und Tritt italienische Einflüsse. Ausnahmslos alle Werke sind von Italien geprägt, auch wenn man die Einflüsse erst in tieferen Schichten entdeckt. Wer würde schon beim ersten Hören auf die Idee kommen, dass die traurige „alte Weise“ aus dem Tristan, vom Englischhorn vorgetragen, auf das Lied eines Gondoliere in Venedig zurückgeht? Und Wagner selbst wünschte sich mehr Italienisches im Gesangsstil zum Beispiel für seinen Lohengrin. Gattin Cosima sah das anders und hat nach Wagners Tod den Tenören die Italianità gründlich ausgetrieben. Über solche in die Tiefe der Interpretation gehenden Aspekte wird Sabine Sonntag bei ihrem Vortrag berichten und ihre Thesen mit zahlreichen Musik- und Videobeispielen veranschaulichen.
Sabine Sonntag | Copyright 2020